Zur Förderung wirtschaftlicher Kompetenz und unternehmerischen Denkens eröffneten Schülerinnen und Schüler der Karl-Erhard-Scheufelen Realschule Lenningen das Restaurant „Schoolinarisch“.Zielstrebig bewegen sich die Bedienungen zwischen den 40 Gästen umher und servieren professionell angerichtete Speisen. In dem atmosphärisch illuminierten Raum entspinnen sich nach kürzester Zeit lebhafte Gespräche und viel Gelächter – die Stimmung ist ausgelassen. „Es macht Spaß“, sagt Sonja Gosch, die als Servicekraft alle Hände voll zu tun hat. Die Schülerinnen und Schüler gehen so ehrgeizig und engagiert zu Werke, dass jedem Lehrer das Herz aufgeht. Natürlich kommt es zu kleineren Missgeschicken, doch erfüllen derlei Fehler ebenso ihren pädagogisch-intendierten Zweck: Lernen und Erfahrungen sammeln.
Der Wunsch nach Vertiefung der ökonomischen Kompetenzen, verbunden mit der Präsentation schulisch erworbener Fähigkeiten, brachte die begleitenden Lehrer auf den Gedanken eines Restaurants, welcher den Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 8 und 9 im Oktober vorgestellt wurde. „Es geht um den Transfer von theoretischem Wissen in eine alltagstaugliche Praxis, um das Experimentieren mit eigenen Ideen und das Hinzugewinnen von Erkenntnissen“, umreißt der Wirtschaftskundelehrer Alexander Tomisch die grobe Zielsetzung des Unternehmens. Obwohl von Beginn an auf viel Arbeit und wenig Ertrag aufmerksam gemacht, beteiligten sich die Angesprochenen ausnahmslos und rege bei den vielen Treffen samt etlichen Zusatzhausaufgaben. So mussten die Schülerinnen und Schüler beispielsweise, aufgeteilt in typische Unternehmensbereiche wie Einkauf und Vertrieb etc. ein Logo entwerfen, Preise eruieren, im Amtsblatt inserieren und Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit anstellen. „Neben dem Ausbau der fachbezogenen Fähigkeiten spielten aber auch persönliche Kompetenzen eine maßgebliche Rolle“, ergänzt Sabine Münderlein, die als Hauswirtschaftslehrerin die Köche betreute. „Sich etwas zuzutrauen, an einer Aufgabe zu wachsen und die Fähigkeit im Team zu agieren waren für uns weitere Schwerpunkte bei der Durchführung.“ Bereits kurz nach der Grundlegung des Projekts entwickelte sich eine große Eigendynamik unter den Schülern, die von den Lehrern zumeist nur Moderation, Mediation, kritisches Hinterfragen und das Festlegen von Abgabeterminen verlangte. Einen großen Anteil am Gelingen hatte Margit Schade, welche die Leitung der Mensa innehat und die den Schülerinnen und Schülern nicht nur die Küche zur Verfügung stellte, sondern diese auch in anderen Belangen nach Leibeskräften unterstützte. „Das ist nicht selbstverständlich“, betont die Rektorin Dunja Salzgeber das unermüdliche Wirken.
Dass sich der große Einsatz gelohnt hat, zeigt sich in der Resonanz der Gäste. „Zunächst war ich schon etwas skeptisch, doch nun bin ich richtig begeistert. Das habt Ihr schon toll gemacht!“, bemerkt ein Besucher und verspricht: „Ich werde Euch weiterempfehlen.“ Andere erhoffen sich die Veröffentlichung der Rezepte auf der Homepage der Realschule. Bestärkt durch die durchweg positiven Rückmeldungen denken die Schülerinnen und Schüler bereits über Expansion und Differenzierung nach. „Zunächst einmal müssen wir nun aber diesen Abend analysieren und die Fehlerquellen beheben“, fordert Alexander Tomisch. „Doch wenn die Begeisterung und der Einsatzwillen weiterhin so anhält, könnte „Schoolinarisch“ tatsächlich zu einer Institution an der Lenninger Realschule werden.“