Am Freitag, den 20. Juli traf sich die Klasse 9b zu einem außergewöhnlichen Schultag.
Wir starteten in Kirchheim am Bahnhof und fuhren mit der S1 nach Stuttgart zum Oberlandesgericht.
Um 9:45 Uhr begann unser Programm mit einer Einführung in den Schüler-Moot Court. Dort wurde uns erklärt, dass Moot-Court aus dem Englischen stammt und übersetzt Fiktivgericht heißt. Mit uns war noch die Jan Realschule aus Bad Cannstatt dort, gegen die wir in dieser nachgestellten Gerichtsverhandlung antreten sollten.
Zwischen unseren beiden Schulen wurde ausgelost, wer die Kläger/ Beklagtenseite übernehmen soll. Dabei zogen wir die Rolle des Beklagten. Jede Klasse bekam zwei Jurastudenten der Uni Tübingen als Coaches zur Seite. Zusammen mit unseren Coaches Tianqiao Pan und Jonas Römer lasen wir die Anklageschrift aufmerksam durch. Es handelte sich um einen passionierten Rennradfahrer, der einem Schüler sein teures Rennrad für einen Schulausflug ausgeliehen hatte. Hierbei ging der Carbonrahmen zu Bruch. Der Kläger forderte 5100 Euro von dem Beklagten.
Nun sollten wir uns als Rechtsanwälte des Beklagten passende Argumente für die Gerichtsverhandlung überlegen. Unsere Coaches wiesen uns darauf hin, dass wir uns auch Argumente der Gegenseite überlegen und entkräften sollten. Wir lernten zusätzlich, wie wir das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) für unsere Argumentation nutzen konnten. Danach übten wir die richtige Körpersprache und das Reden vor Publikum. Als Redner wurden aus unserer Klasse Torben Löw und Johannes Brinkmann ausgewählt.
Nach circa zwei Stunde trafen wir im Gerichtssaal auf die Schüler der Jan-Realschule, die Ihre Argumente für die Klägerseite ebenfalls vorbereitet hatten. Wir lernten, dass wir aufstehen müssen, wenn die Richter eintreffen.
Dann war es endlich soweit und die echten Richter des Oberlandesgerichtes kamen herein. Erst war die Klägerseite an der Reihe. Die Schülerinnen der Cannstatter Schule schilderten den Fall aus ihrer Sicht und brachten passende Argumente vor. Danach brachten die zwei Vertreter unserer Klasse ihre Sichtweise des Falls und ihre Argumente vor. Anschließend stellten die Richter noch ein paar Fragen an beide Seiten und zogen sich zur Besprechung zurück.
Gespannt warteten wir auf das Ergebnis. Die Richter kamen wieder herein und erklärten uns als erstes, was jede Seite gut gemacht hatte und was es noch zu verbessern gegeben hätte. Dann kam der spannende Moment. Die Sieger des Moot-Courts wurden verkündet. Die Freude war groß: unsere Klasse hatte gewonnen und bekam den goldenen Pokal. Zusätzlich wurde Torben als bester Redner ausgezeichnet. Ein voller Erfolg für unsere Klasse. Zufrieden liefen wir zurück zum Bahnhof und fuhren nach Hause.
Schülerin aus 9b und
Annegret Führinger, Organisation Ausflug