Beschwingt in die Winternacht
Konzert Das Oberlenninger Schulzentrum und die Musikschule sorgten mit weihnachtlichen Klängen für eine volle katholische Kirche. Präsentiert wurde ein Mix aus traditionellem und modernem Liedgut. Von Anke Kirsammer – Der Teckbote
Besinnlich, fröhlich und bunt war das Adventskonzert des Oberlenninger Schulzentrums und der Lenninger Musikschule in der brechend vollen katholischen Kirche St. Mariä Himmelfahrt. Zwei Jahre konnte das große Gemeinschaftskonzert wegen Corona nicht stattfinden. Umso schöner, dass die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler für Musik nicht unter der Pandemie-Pausen gelitten hat, in denen über viele Monate weder Chöre und Bläsergruppen üben durften.
„Leider sei es nicht allen vergönnt, Weihnachten als Fest der Liebe und des Friedens behütet zu feiern“, sagte die Rektorin der Realschule, Dunja Salzgeber, in ihrer Begrüßung. Weihnachten wolle gelebt werden. Sie forderte dazu auf, sich tatkräftig für Frieden einzusetzen. Nicht nur in der Familie und am Arbeitsplatz, sondern auch zwischen Ethnien und Kulturen. „Wir wollen mit dem Konzert einen Moment der Ruhe schenken, auf Weihnachten einstimmen und mit den Liedern und Texten das Herz wärmen in einer Welt, die Wir immer wieder als rau und kalt erwärmen“.
Pfarrer Peter Martin hatte als Gastgeber betont, die Kirche sei nicht nur für Gebet und Gottesdienste da, sondern etwa auch für Konzerte. Unabhängig von Konfession und Religionen: „Wir geben so das Zeichen, dass wir zusammengehören. Advent und Weihnachten ist für alle Menschen da.“ Mit der Auswahl der Musikstücke und von Drittklässlern vorgetragenen Gedichten gaben die Verantwortlichen einen Einblick in die vielfältigen Traditionen rund um das große Fest: Da ließen Flöten der Musikschule, getragen von Bass und Subbass, das Krippenlied „Wach Nachtigall, wach auf“ aus dem Bamberger Gesangbuch 1760 erklingen. Bläser spielten das aus dem 18. Jahrhundert stammende französische Weihnachtslied „Les anges dans nos campagnes“, dessen Melodie aus dem Lied „Hört ihr wie die Engel singen“ geläufig ist. Auch modernes Liedgut enthielt der präsentierte Mix. Ob das mehrstimmige „ Here I am Lord“ des schulübergreifenden Lehrerchors, das „Hallelujah“ der Realschulband oder das Percussion begleitete „like it´s christmas“ des Realschulchors – den Darbietenden war ihre Freude beim Singen und Musizieren anzusehen. Das galt auch für den Grundschulchor, der erfrischenden Lieder und ein Hoch auf die Weihnachtswinterwunderwelt anstimmte. Zarte Klänge wie die der Ukulele-AG der Realschule wechselnden sich ab mit krachenden Beats der der Band. Die fünfte der Klasse der Werkrealschule zauberte den Besucherinnen und Besuchern mit einer von Bildern unterlegten Fabel ein ums andere Mal ein Schmunzeln ins Gesicht, als sich die Tiere darüber stritten, was wohl das Wichtigste an Weihnachten ist. Während für den Fuchs der Gänsebraten unverzichtbar ist, braucht das Reh ganz dringend den Tannenbaum. Die Eule wiederum mag se Schummrig und gemütlich. Der Ochse träumt vor allem vom „Saufen und Pennen“. Aber nur bis ihm der Esel einen gewaltigen Tritt verpasst: „Du Ochse, denkst du denn nicht ans Kind?“
Vom Dunkel zum hellen Strahlen – diesen Bogen spannte das anderthalbstündige Konzert. Mit dem getragenen Lied „Mache dich auf und werde Licht“ war der Realschulchor mit LED-Lämpchen in die dunkle, mucksmäuschenstille Kirche eingezogen. Hie und da flackerten nachdenkenswerte Textfetzen von Sprecherinnen und Sprecher der Theater-AG aus einzelnen Bänken auf. Nach den zahlreichen Darbietungen schloss das Konzert mit dem Lied „Be a Light“ bei dem Besucherinnen und Besucher in der beleuchteten Kirche mitsangen und klatschten, bevor es beschwingt hinausging in eine Winter-Märchenwelt. Frau Holle hatte das Konzert genutzt und für ordentlich Nachschub gesorgt.