Bericht aus „Der Teckbote“ vom 18.07.2015
In der Aula der Lenninger Karl-Erhard-Scheufelen-Realschule ist ordentlich was los: Schüler stehen hinter Tischen, zeigen Power-Point-Präsentationen, bieten Kostproben von selbstgebackenen Keksen oder Säften an und reden lebhaft mit den zahlreichen Besuchern. Der Grund: Hier findet eine „Messe“ in der Realschule Lenningen zur Vorstellung von Geschäftsideen, die von Schülern entwickelt und prämiert wurden Kostproben von selbstgebackenen Keksen oder Säften an und reden lebhaft mit den zahlreichen Besuchern. Der Grund: Hier findet eine Messe statt, bei der die Schüler der Klasse 8b ihre Geschäftsideen vorstellen, die sie im Rahmen eines internationalen Projektes der „Networks for Teaching Entrepreneurship“ (NFTE) selbst entwickelt haben.
Diese Organisation stammt aus den USA und will durch ihr Konzept spielerisch ökonomische Fertigkeiten und Wissen vermitteln. Während an einem Stand zwei Mädchen ihre Idee für eine Kochwerkstatt für Kinder präsentieren, wird am Nebentisch eine Hausaufgaben-App beworben. Zwei Mädchen, die eine Schreibwerkstatt vorstellen, zeigen stolz zwei Bände mit Geschichten, die sie selbst geschrieben haben.
Alexander Tomisch, Lehrer der 8b, hat die Schüler bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Ideen ein halbes Jahr lang begleitet. Er erzählt stolz, wie die Jugendlichen es geschafft haben, einen eigenen Businessplan zu entwerfen und sich neben der Geschäftsidee auch eigenständig um Slogans, Design und Marketing kümmerten. „Bei diesem Projekt konnten die Schüler ihre Interessen ausleben und ihre ganz eigenen Ideen entwickeln“, meint er. Das Ziel war, dass die Schüler an ihrer Aufgabe wachsen und so eine ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung stattfindet. Tomisch ergänzt: „Das Engagement bei so einem Projekt geht weit über das hinaus, was ich den Schülern im klassischen Unterricht vermitteln könnte.“ Lächelnd fügt er hinzu, die Schüler seien durch den Erfolg bei dem landesweiten Wettbewerb in Stuttgart Ende Juni hochmotiviert.
Hinter einem Stand sind das Bild einer Erdbeere und das Wort „Strawberry“ zu sehen. Dort stellen Noah Gere und sein Kumpel Falk Schübelin ihre Idee vor: selbstgebaute Fingerboards und dazugehörende Rampen. Sie spielen selbst gerne mit Fingerboards. Allerdings hat es sie immer gestört, dass bei den Fingerboards und Rampen, die es zu kaufen gibt, schon alles vorgegeben ist. So kamen sie auf die Idee, einfach ihre eigenen Exemplare herzustellen. „Das Holz dafür besorgen wir im Internet und verarbeiten es anschließend mit Säge und Feile“, sagt Noah. Die Inspiration, ihr Projekt nach einem Obst zu benennen, stammt übrigens von der Firma Apple. Ein paar ihrer Fingerboards haben Noah und Falk sogar schon an Klassenkameraden und Mitschüler verkauft. Die Schulleiterin Dunja Salzgeber ist begeistert davon: „Das finde ich ganz toll, das ist ganz klasse“, meint sie begeistert. Auch sie freut sich über das Engagement und die Kreativität ihrer Schüler.
Ein paar Meter weiter präsentieren Mona Wannenwetsch und Leonie Strähle ihre Idee: Backmischungen aus dem Glas. „Ideal für Leute, die nicht backen können oder wollen“, meint Mona. Die Idee der Fertig-Backmischungen ist zwar nicht neu, aber Monas und Leonies Produkt ist deutlich günstiger, und besteht möglichst aus Zutaten aus der Region. Für das optimale Marketing haben die beiden nicht nur liebevoll gestaltete Etikette auf die Gläser geklebt, sondern auch T-Shirts mit ihrem Slogan „Bake the Cake“ designt. Sogar einen kurzen Film haben sie gedreht, in dem Freunde und Familienmitglieder mitspielen, und diesen mit selbst komponierter Musik unterlegt.
Neben ihrem Stand befindet sich die Smoothiebar „Tutti Frutti“ von ihren Klassenkameradinnen Melina Kraushaar und Celine Gärtner. Dort gibt es nicht nur Fruchtsäfte und Cocktails, die sogar direkt probiert werden können, sondern auch Eis, Kuchen und Müsli finden sich im Angebot. Alles wird gleich frisch am Tresen hergestellt.
Auch die Gewinner des landesweiten Wettbewerbs in Stuttgart Max Grieb und David Gabler sind mit ihrer Geschäftsidee, dem Skate-Multitool, da. Das ist ein Werkzeug, mit dem ohne großen Arbeitsaufwand das so genannte Grip-Tape auf einem Skateboard angebracht werden kann. Damit werden die beiden auch im Oktober bei dem bundesweiten Wettbewerb in Berlin antreten.