Abschlussfahrt der Klasse 10aNach etwa 9 Stunden Fahrt kamen wir, gespannt, was uns auf unserem Boot erwartet, in Holland in dem kleinen Städtchen Enkhuizen an. Unsere Kabinen auf dem Zweimast-Klipper „Eensgezindheit“ konnten wir nach einer kurzen Stadtbesichtigung beziehen. Den restlichen Abend verbrachten wir damit, das Gepäck und die vielen Lebensmittel zu verstauen, Frau Vayhingers vorgekochtes Chili Con Carne zu essen und den Abend auf oder unter Deck ausklingen zu lassen.Montagmorgen 8 Uhr, dann ging’s los! Nach einem ausgiebigen Frühstück bekamen wir eine Einweisung von unserem Maat Eike, der uns mit einer „künstlerischen“ Zeichnung vom Schiff alles bildlich erklären konnte. Von nun an sollten wir jeden Tag „Piek & Klau“ gleichmäßig und parallel hochziehen, eines der Segel setzen oder den Klüverbaum hoch- und runterlassen, was für uns als eingespieltes Team natürlich kein Problem war.
Mittags ließen unser Skipper Peter und Maat Eike das Schiff auf einer Sandbank auflaufen. Wir nutzten diese Chance um Baden zu gehen, eine Wattwanderung zu unternehmen, Spiele zu spielen oder ein ausgiebiges Mittagsschläfchen einzulegen. Den Abend und die Nacht verbrachten wir im Hafen von Harlingen. In der Nacht rumpelte es plötzlich gewaltig.
Moritz war gestürzt und hatte sich dabei den Arm ausgekugelt. So machten sich Moritz, Herr Dedlmar und Ronja, die damit beauftragt wurde den „abgefallenen“ Arm – wie Moritz es nannte – zu halten, auf den Weg ins nächstgelegene Krankenhaus.
Die nächtlichen Geschehnisse waren natürlich Gesprächsthema Nummer eins am nächsten Morgen. Zudem mussten wir nach dem Ablegen wegen des starken Windes alle Schwimmwesten anziehen, was bei uns erst auf Begeisterung traf, nachdem sich diese als gute Kissen entpuppten.
Mittags fuhren wir auf der Insel Terschelling mit holländischen Fahrrädern, was wegen des aufrechten Sitzens ein wenig Eingewöhnungszeit benötigte, ans Meer mit kilometerweitem, wunderschönem Sandstrand. Doch schon nach kurzer Zeit wurden wir vom starken Wind und dem fliegenden Sand vertrieben.
Unser treuer Begleiter, der Sand, wich uns auch am nächsten Tag nicht von der Seite, denn der Bewegungsdrang unserer Lehrer machte aus unserer 200 Meter-Wanderung auf eine Wiese zum Fußballspielen, eine circa 12 Kilometer Dünenwanderung, bei der der Wind uns den Sand wieder um die Ohren blies.Da wir von Jassis Geburtstagsparty und der Anstrengung, die Kerzen dreimal erneut anzuzünden, um ein perfektes Foto zu bekommen, schon total kaputt waren, schlich sich ein kurzes Stimmungstief ein. Dieses war jedoch glücklicherweise schnell überwunden und nach der nächsten Segeletappe am Donnerstag konnten wir in kleinen Gruppen den Abend verbringen und unsere Laune wieder deutlich verbessern. Außerdem bekamen wir heute das große Mysterium um den Hund ohne Harndrang erklärt, denn unser Schiffshund Oli bekam jeden Abend bei einem ausgedehnten Spaziergang mit seinem Herrchen Peter, die Gelegenheit, seine Geschäfte zu verrichten.
Am Freitag hieß es dann also das Deck zu putzen, was einige unserer „unter Deck Segler“ tatkräftig und mit tänzerischer Unterstützung von Benni, Patrick, Sulejman und Frau Vayhinger schnell erledigten. Zur Stärkung gab`s noch Hot Dogs und Eis, was uns neue Kraft gab, um alles Gepäck im Bus zu verladen. Nach einem herzlichen Abschied von Eike, Peter und Oli machten wir uns auf den Heimweg. Um 1:15 Uhr wurden wir von unseren Eltern genauso herzlich empfangen, wie wir zuvor verabschiedet wurden.
Nachdem jeder seine Puddingpackung – aus den 30 Tetra-Packs – und sein Gepäck gefunden hatte, war unsere Reise endgültig vorbei. Den Tipp mit dem Pudding im Tetra-Pack bekamen wir übrigens von Herrn Dedlmar. Sonst versorgte uns Frau Vayhinger mit ihren Kochkünsten. Vielen Dank für das reichliche Engagement. See you again!
Beate Wiedenmann, Klasse 10a