Elternbeiratsausflug 26.06.2015
Kirchheimer Stadtführung und Schlossbesichtigung
Bei strahlendem Sonnenschein haben wir uns freitagabends auf die Spuren der Kirchheimer Vergangenheit gemacht.
Zuerst haben wir auf dem Martinsplatz erfahren, dass das Kornhaus, welches später als Feuerwehrhaus umgebaut wurde, Platz für so viel Korn hatte, dass 1500 Soldaten ein halbes Jahr versorgt werden konnten. (Wobei diese Anzahl nie in Kirchheim weilte.) Sogar eine Pferdemühle – für den Notfall einer Stadtbelagerung – hatte auf dem Platz gestanden, der ursprünglich als Friedhof diente, bevor dieser verlegt wurde.
Weiter ging es zum Spital, (heute VHS) dem ehemaligen Armenhaus von Kirchheim, Krankenstation und vorübergehenden Rathaus nach dem großen Stadtbrand 1690.
Zwischen Stadtbücherei und Max-Eyth-Haus kann man durch die unterschiedliche Pflasterung auf der Max-Eyth-Straße noch die Stadtmauer und das Ötlinger Stadttor erkennen.
Weiter ging es dann ins Schloss, welches von uns 20 Teilnehmern gerade mal 10 % kannten. Von Herzog Ulrich von Württemberg 1538 als Eckbastion der Stadtmauer erbaut, diente das Kirchheimer Schloss mit seinem Wassergraben anfangs zur Verteidigung und gelegentlich als Jagdschloss, bevor es 1628 zum Witwensitz umgestaltet wurde. Vier Herzoginnen haben darin gewohnt, bevor die beiden Bekanntesten einzogen. 1795 hat Herzogin Franziska, Witwe von Herzog Carl Eugen darin ihre Zeit – vor allem mit Umbau-/Umgestaltung und Langeweile verbracht – umgeben von Dienern hatte sie eine verschwenderische Witwenzeit. Sie hatte extra nur zum Kaffeekochen einen Lakaien. Carl Eugen, zu Lebzeiten nicht untätig (ca. 250 uneheliche Kinder, von welchen er 77 Söhne anerkannt hatte) war Gründer der hohen Karlsschule, in welcher manche seiner Söhne unterrichtet wurden. Franziska, ursprünglich seine Mätresse, verdiente durch Carl Eugens Hartnäckigkeit die Ehe, welche jedoch kinderlos blieb. Sie verstarb am Neujahrstag 1811 an Unterleibskrebs. Gegen Ihren Wunsch – neben ihrem Gatten in Ludwigsburg bestattet zu werden – wurde ihr Leichnam in der Gruft der Martinskirche beigesetzt.
In das freigewordene Schloss wurde der extrem verschwenderische und hoch verschuldete Herzog Ludwig von seinem Bruder König Friedrich I von Württemberg mit seiner Frau Henriette und den 5 Kindern verbannt. Und somit unter Kontrolle gehalten. Nach dem Tod des Gatten (1817) diente das Schloss weitere 40 Jahre als Witwensitz für Herzogin Henriette. Sie vermählte geschickt alle Ihre Kinder, u.a. nach Russland und Groß Britannien (Queen Elisabeth II ist die Ururenkelin von Henriette). Henriette hat das Schloss nach und nach zu einem gemütlichen Heim umgestaltet. Durch ihr Wirken entstanden im Laufe der Zeit unter anderem ein Waisenhaus – die Paulinenpflege –, eine Töchterschule, Industrieschulen für die Kinder, deren Eltern sich das Schulgeld nicht leisten konnten, und die freiwillige Feuerwehr.
Henriette war sehr bescheiden, und verstand es durch Spendenaufrufe und Versteigerungen Geld für die neuen Einrichtungen zu sammeln. Geschickt brachte Sie ihren Neffen, König Wilhelm I dazu, Tausende Gulden für den Bau des Krankenhauses zu spenden, in dem dieses nach ihm benannt wurde.
Kirchheim hat Henriette viel zu verdanken.
Den Abschluss im Kirchheimer Schloss machte der heutzutage als Trauzimmer genutzte umgebaute Erker.
Um all die Eindrücke und Wissenswertes zu verdauen, haben wir den Abend im
„Forsthaus“ gemütlich ausklingen lassen.
Text: Birgit Laubscher
Bilder: Anja Bezler-Klein
Eltern-Lehrer-Hock 2015
Am Donnerstag, den 16.Juli 2015 fand am frühen Abend der diesjährige Eltern-Lehrer-Hock im Anschluss an das in der Aula aufgeführte Musical „Das Urteil des Paris“ statt. Viele Eltern und Lehrer nahmen die Gelegenheit wahr sich in locker Athmosphäre angeregt zu unterhalten und sich auszutauschen
Die Eltern sorgten bestens für das leibliche Wohl mit vielen leckeren Salaten und Kleingebäck und Dank der SMV blieb auch niemand durstig.
Herzlichen Dank an alle, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben.
Elternbeiratsausflug 2014
Unser diesjähriger Elternbeiratsausflug am 27. Juni 2014 hat uns unter die Erde Esslingens geführt.
Mit der S-Bahn sind wir in die Kreisstadt gefahren, um dann bei strahlendem Sonnenschein die 315 Stufen auf die Burg zu steigen. Dort wurden wir von unserer Stadtführerin mitten auf dem begrünten Burgplatz durch einen versteckten Schacht unter die Erde entführt.
Wir waren überrascht von der klaren Luft und der Größe des Saals ähnlichen, unterirdischen Wasserspeichers, der von 1877 bis 1992 Esslingen mit Wasser versorgte.
Danach ging es durch die Weinberge, vorbei am Champagnerhaus, in dem Georg Kessler 1826 Deutschlands erste Sektkellerei gründete, zu einem historischen Keller unter der Stadtinformation. In diesem ehemaligen Weinkeller war noch der Dunst den seit Jahrhunderten wichtigsten Rohstoff der Stadt zu erahnen. Wir haben erfahren, dass Wein qualitativ hochwertiger und sauberer war als Wasser, weshalb für jede Frau und Kind eine Tagesration von 2 Litern Wein verteilt wurden.
Danach ging es zur Stadtkirche St. Dionys. Unter dem Kirchenschiff erstreckt sich eine, seit 1960 entdeckte und ausgegrabene Welt aus den vorigen Jahrhunderten. Stimmungsvoll begleitet von einem Orgel- und Chorkonzert über uns, haben wir die Esslinger Kirchengeschichte, welche bis auf das Jahr 777 zurückzudatieren ist, ein Kinder- und Pilgergrab und ein kleines Ausgrabungsmuseum entdecken können. Zum Schluss sind wir noch metertief durch einen Friedhof gelaufen.
Stark beeindruckt von der Krypta – waren wir dann vom ehemaligen Beinhaus unter dem Stadtarchiv fast enttäuscht. Der Raum, in welchem früher die Gebeine nach der Umbettung des alten Friedhofs, Mitte des 13. Jahrhunderts dort gelagert waren, wird nur noch für unbedeutende archäologische Funde als Lagerraum genutzt.
Unseren Ausflug haben wir nach dieser lehrreichen 2 stündigen Führung im Gasthaus Einhorn gesellig ausklingen lassen, bevor wir noch einen Spurt auf die Bahn gemacht haben.
Text: Birgit Laubscher
Bilder: Anja Bezler-Klein
Eltern-Lehrer-Hock 2010