Bericht aus „Der Teckbote“ vom 14.10.2011:
„Eine Hand allein knüpft keinen Knoten“
Dunja Salzgeber ist neue Rektorin der Karl-Erhard-Scheufelen Realschule in Lenningen. Lehrer und Schüler haben der 48-Jährigen bei der Einsetzungsfeier einen herzlichen Empfang bereitet. Angesichts der aktuellen Herausforderungen im Bereich des Bildungssystems, wünschte ihr Leitender Schulamtsdirektor Dr. Günther Klein viel Erfolg bei der Gestaltung der künftigen Schulentwicklung.
Günther Klein erklärte in seiner Einsetzungsrede, dass Dunja Salzgeber im Bewerbungsverfahren durch ihre fachliche Kompetenz und eine langjährige Führungserfahrung überzeugt habe. Sie war bereits in Ebersbach zehn Jahre lang Konrektorin und Rektorin und verfüge über viel Know-how bei Fragestellungen im Bereich der Schulentwicklung und Personalführung. In allen Schularten werde es künftig darum gehen, stärker auf die Unterschiedlichkeit der Schüler einzugehen, meinte Günther Klein. „Das Thema des individuellen Lernens wird zu einem zentralen Leitthema für alle Schulen werden“, sagte Klein. Das gelte auch für die Lenninger Realschule.
Hier finde die neue Schulleiterin eine sehr gute Ausgangsbasis für ihre Arbeit vor. „Schule wird sich künftig noch stärker mit Partnern aus Vereinen, Verbänden, Wirtschaft, Kirchen und der Elternschaft vernetzen müssen“, erklärte der Leitende Schulamtsdirektor. Zur Umsetzung dieser Aufgabe finde Dunja Salzgeber in Lenningen gute Voraussetzungen vor. Hier gebe es eine engagierte Elternschaft und einen Schulträger, der viel für seine Bildungseinrichtungen tue.
Bürgermeister Michael Schlecht ging in seiner Rede auf die „Irrungen und Wirrungen der Bildungslandschaft im 21. Jahrhundert“ ein. „Gerade haben wir die Schulbezirksdiskussion und das Thema Werkrealschule hinter uns gebracht, da werden diese Themen schon wieder infrage gestellt“, so der Bürgermeister. Schlechts Eindruck dabei: Nicht mehr so sehr das Bildungswohl stehe im Vordergrund, sondern die Durchsetzung parteilicher und persönlicher Ideale. Wieder und wieder sei davon die Rede gewesen, dass eine moderne und gerechte Bildungsreform auf den Weg gebracht werden solle. Nun will Michael Schlecht von der Politik Taten sehen, um den Bildungserfolg von Schülern nachhaltig zu unterstützen und zu fördern. Die Gemeinde sei sich als Schulträger ihrer besonderen Verantwortung für die Schüler bewusst: „Wir werden die Realschule in diesen unsicheren Zeiten nicht alleine lassen“, versicherte Schlecht und sagte Dunja Salzgeber die Unterstützung von Verwaltung und Gemeinderat zu.
Frieda Rothe wünschte der neuen Rektorin viel Erfolg bei ihrem Auftrag „die Schüler zu bilden und für die komplexe Welt zu rüsten“. Die Pfarrerin der evangelischen Kirchen Gutenberg/Schopfloch wünschte Dunja Salzgeber für ihre Aufgaben viel Kraft, aber auch Zeit für sich selbst und ihre Familie.
Erich Merkle überreichte der neuen Rektorin ein Vogelhäuschen. „Es ist ein Symbol für den Umbau, der auch in der Pädagogik notwendig ist, damit sich Schulen entwickeln können“, so der Rektor der Werkrealschule. Das Häuschen stehe aber auch für ein Stück Heimat, das Dunja Salzgeber in Lenningen finden soll. Merkle hieß die neue Schulleiterin herzlich willkommen und betonte, dass er sich auf die künftige Zusammenarbeit freue. Elternbeiratsvorsitzende Petra Kohn und ihre Stellvertreterin Birgit Laubscher begrüßten Salzgeber ebenfalls in Lenningen und auch die Schülervertreterinnen Marina Psader und Theresa Wald überbrachten die Glückwünsche der Schülerschaft.
„Eine Hand allein knüpft keinen Knoten“ übertrug Dunja Salzgeber das Bild auf die Schule. Für die Schulleitung bedeute dies, dass Schulentwicklung nur mit Kollegen, Eltern, Schülern und außerschulischen Partnern möglich sei. Die 48-Jährige steht für eine Schule ein, die ihre Lern- und Leistungsbereitschaft in einer Atmosphäre der Solidarität, des Vertrauens und in ein menschliches Klima einzubinden versucht. Schule habe neben der Wissensvermittlung auch eine erzieherische Aufgabe. „Sie kann jungen Menschen beim Aufbau eines Wertesystems helfen“, sagte Salzgeber. „Sie kann sie zur Kritikfähigkeit, zu Selbstvertrauen, Mündigkeit, Toleranz und zur Hilfsbereitschaft für andere anstiften.“ Im Mittelpunkt stehe aber auch die Grundüberzeugung, Schüler mit ihren unverwechselbaren Begabungen wahrzunehmen, sie zu ermutigen und gelegentlich zu korrigieren. Dunja Salzgeber betonte, dass sie sich auf die bevorstehenden Aufgaben und die Zusammenarbeit mit Kollegen, Eltern, Schülern und außerschulischen Partnern freue.